Vom Wesen der Zeit
Korn um Korn geht sie dahin
und rieselt leis' davon
sie schleicht, sie rennt, geht ohne Sinn -
wohin? Wer weiß das schon.
Und wie sie rennt und weiterzieht,
so nimmt sie uns mit fort,
kaum wissen wir wie uns geschieht
sind wir am and'ren Ort.
Die Spanne die sie uns gewährt
hier noch zu verweilen,
die sollten wir ganz unbeschwert
mit and'ren fröhlich teilen.
Manchmal ist das Herz zu schwer
um unbeschwert zu sein,
dann presst die Zeit die Seele leer
und lässt nichts mehr hinein.
Im Stundenglas sieht man die Zeit
wie schnell sie doch verrinnt
und wie sie Korn um Korn das Leid
oder das Glück uns bringt.
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